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Widerstand gegen Neonazis erwartet

Auch wenn der 13. Februar voraussichtlich friedlich bleibt, ist bereits am Wochenende mit Konfrontationen zu rechnen.

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© Jörn Haufe

Von Andreas Weller

Welche Strategie verfolgen die Rechtsextremen in diesem Jahr, um das Gedenken an den 13. Februar für ihre Zwecke zu instrumentalisieren? Offizielle Anmeldungen gibt es bisher zwei. Eine für diesen Sonnabend, 14 Uhr. Gerhard Ittner, aus dem Landkreis Fürth, vorbestrafter Volksverhetzer und Holocaustleugner, will Neonazis am Zwingerteich sammeln und von der Alt- in die Neustadt ziehen.

Da die überregionalen mit den örtlichen Neonazis zerstritten sind, rechnet das linke Blockadebündnis Dresden Nazifrei nicht mit vielen Teilnehmern. Ittner selbst hat aber 1 000 angemeldet. Zum Vergleich: In den vergangenen Jahren kamen zu den Aufrufen von den örtlichen Truppen um Maik Müller maximal 500 bis 600 Rechte.

Inzwischen bestätigte die Polizei, dass Müller ebenfalls für diesen Sonnabend mobilisieren wird. Ursprünglich hatte der Dresdner Neonazi eine Demonstration für den 18. Februar angemeldet. Ob dieser Aufmarsch trotzdem stattfindet, ist noch unklar.

Auch das Dresdner Ordnungsamt hat bestätigt, dass es am Sonnabend zwei rechte Demonstrationen geben wird. Der zweite rechte Aufzug soll SZ-Informationen zufolge im Bereich Dresden-Südvorstadt stattfinden, 500 Teilnehmer wurden angemeldet. Die Polizei rechnet mit Blockadeversuchen beider Neonazi-Märsche.

Das Bündnis Dresden Nazifrei hat zunächst zu einer Gegendemonstration aufgerufen, die am Sonnabend um 13 Uhr am Goldenen Reiter beginnen wird. Dann soll es über die Augustusbrücke zum Landtag gehen, so Franziska Fehst von Dresden Nazifrei. Ob weitere Demos angemeldet werden hänge davon ab, was die Neonazis planen. Man werde sich der Lage anpassen. „Wir sind ein Blockadebündnis und wollen das auch in diesem Jahr so durchführen“, kündigt Fehst an.

Dass die Neonazis nicht wie 2016 erneut zum Gedenkobelisken in Altnickern marschieren werden, sei sehr wahrscheinlich. Denn für Prohlis und Nickern liegen Anmeldungen von ihren Gegnern vor.

Am 14. Februar will die AfD noch einen Kranz am Altmarkt ablegen. Dazu ruft übrigens auch Pegida auf. Die Polizei ist für jedes Datum vorbereitet. Sie bewertet es als vorteilhaft, dass am 13. Februar selbst keine Anmeldungen von rechts oder links vorliegen. Dann könne der Tag friedlich bleiben. Mit so heftigen Ausschreitungen wie vor einigen Jahren sei nicht zu rechnen, hieß es von der Polizei.